Am 29. Närz 2025 beging der Kreisverband Rendsburg-Eckernförde der Europa-Union seine Mitgliederversammlung. Veranstaltungsort war, wie üblich, das Gemeindezentrum im wunderschönen Altenholz. Bevor es allerdings an die Themen der Tagesordnung ging, gab es für alle Mitglieder und Interessierten einen einleitenden Vortrag von Herrn Prof. Dr. Henning Klodt mit dem Titel "Quo vadis - EU?". Prof. Klodt wurde 1984 mit seiner Doktorarbeit mit dem Titel "Produktivitätsschwächen in der deutschen Wirtschaft" promoviert und war bis 2017 Direktor am Kieler Institut für Weltwirtschaft. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt dabei auch die europäische Integration.
Prof. Klodt spann in seinem Vortrag den Bogen von den Zustimmungsraten zur Europäischen Union, die auch in Deutschland ungebrochen hoch liegt, hin zu den inneren Strukturen der EU und der Entwicklung bis zum heutigen Punkt, um letztlich auf Probleme und Konfliktfelder einzugehen. Naheliegend und deswegen Kern des Vortrags waren dabei die Themen Migration und Integration, aber ganz besonders die globale Wirtschaft. In Hinblick auf die (zu dem Zeitpunkt noch halbwegs wagen) Pläne des US-Präsidenten bezüglich Zöllen im internationalen Handel verwies Prof. Klodt auf die Tatsache, dass Protektionismus nicht in der Lage ist, alte Industriearbeitsplätze neu zu erschaffen - eher das Gegenteil werde eintreten. Dass aber auch die Europäische Union "im Glashaus" sitze bei der Anwendung von Zöllen, führte zum Vorschlag einer Reaktivierung des TTIP-Handelsabkommens in einer entschäften Version: "TTIP light".
Zur geopolitischen Lage nahm der Referent ebenfalls Stellung. Auf Basis einer ökonomischen Theorie der Allianzen stellte er die offene Frage, wer möglicherweise die Rolle der USA übernehmen könnte, wenn es immer einen "Hegemon" gebe. Angefangen mit der pax romana des Römischen Reiches, ünber die pax britannica des Britischen Empire bis zur pax americana, die die USA als Hegemon gesehen hatte, profitierte immer diese eine Macht auch wirtschaftlich. Schotten sich die USA also vom Welthandel durch Zölle ab, entsteht ein Vakuum. Eines, in das auch die EU dringen könnte, wenn die existierenden Grundlagen entsprechend genutzt werden.
Wir bedanken uns ans dieser Stelle noch einmal recht herzlich bei Prof. Henning Klodt für diesen wunderbaren Vortrag und die wirtschaftspolitischen Einblicke, die er liefern konnte. Die Zukunft wird zeigen, aber die Annahmen und Empfehlungen zu- und eintreffen.

Im Anschluss an den Vortrag ermöglichte eine Mittagspause den Austausch unter Mitgliedern, Interessenten und dem Referenten, bevor es zur eigentlichen Veranstaltung, der Mitgliederversammlung, überging. Neben einem Moment des Gedenkens an die seit der letzten Mitgliederversammlung verstorbenen Mitglieder, war vor allem der Antrag über die durch Beschluss auf Landesebene notwendig gewordene Erhöhung des Mitgliedsbeitrags ein zentraler Punkt. Dank der transparenten und nachvollziehbaren Information im Vorfeld konnte dieser Antrag angenommen werden.
Das und der Bericht über den Haushalt des Kreisverbandes zeigen, dass wir auf einem stabilen und zukunftsgerichteten Weg sind. Und dieser hält noch viele spannende Aktionen auch in diesem Jahr bereit. Wir werden dafür zu gegebener Zeit informieren und danken für die Teilnahme an der Mitgliederversammlung und die fortwährende Unterstützung.

Die Europa-Union Rendsburg-Eckernförde hat sich mit Infoständen den Bürgern präsentiert, um parteiunabhängig staatbürgerlich zu wirken: gebt die Stimme zur Europawahl 2024 ab. Die erfolgreiche Infoarbeit konnte wie auf der 1.-Mai-Feier in Altenholz fortgesetzt werden. Diesmal wurden der Wochenmarkt in Kronshagen und ein Einkaufsmarkt im Norden von Altenholz-Klausdorf für diese Aktion ausgewählt.

Bürger auf Märkten sind eher mit den dringenden Einkäufen beschäftigt, daher ist eine Ansprache nicht immer leicht. Es musste vor allem durch Zuruf gleich vermittelt werden, dass die Europa-Union keine Partei ist, was bei jedem Stand erst einmal vermutet wurde. Die beiden ausgewählten Standorte lagen nicht in erkennbaren sozialen Brennpunkten, etliche Einkäufer kamen auch aus dem ländlichen Umland. Dennoch war erstaunlich, dass Bürger, die es eilig hatten, zumindest auf Zuruf sehr oft vermeldeten: habe schon gewählt, und dies freundlich. Sicher gab es mühsame Gespräche, voller Skepsis gegen „die da oben“, jetzt in Europa, in Brüssel. In einem Fall konnte zumindest herausgehört werden, dass es doch imponierende Einzelpolitiker gab, und wir am Stand antworteten: dann doch diese wählen!
Mütter mit Kindern waren in höherem Maße ansprechbar, über politische Themen hinaus. Das Angebot von Pixi-Büchern mit gut bebildertem
Europa-Bezug kam bei den Kleinen gut an, das Angebot sollte zukünftig verstärkt werden. Es geht also nicht nur um Kugelschreiber und Luftballons. Bleibt zu hoffen, dass die große Unkenntnis bezüglich: was ist die Europa-Union überhaupt, etwas aufgelöst werden kann. Der Kreisverband wird über Vortragsveranstaltungen in Altenholz hinaus sichtbarer, auch in der Fläche, werden müssen.
Die vom Krieg heimgesuchte Ukraine verdient Unterstützung und Beachtung. Sie ragt ganz nah nach Mitteleuropa hinein. Dies wurde erkennbar an dem Bandura-Spieler Roman Antonyuk, der in Lwiw (vormals auch Lemberg) auf einer Musikhochschule ausgebildet wurde und nun in Altenholz auftrat. Die hiesige Europa-Union und die Deutsch-Ukrainische Gesellschaft e.V. (DUG) veranstalteten ein gemeinsames Konzert in Altenholz mit dem Interpreten am Montag Abend, 09. Dezember 2024, im Eivind-Berggrav-Zentrum (EBZ).
Antonyuk sang mit Bandura-Begleitung ukrainische und deutsche Weihnachtslieder und kommentierte sie. Mitsingen war ausdrücklich erlaubt. Der Interpret erklärte auch das ukrainische Instrument Bandura, die ähnlich einer Giratte aufgebaut ist, aber mehr als 50 Saiten besitzt.

Die Konzertveranstaltung war dazu bestimmt, Spenden für die dringenden Nöte ukrainischer Binnenflüchtlinge zu sammeln. Die DUG lancierte einen Spendenaufruf gemeinsam mit anderen Unterzeichnern im Raum Kiel. An diesem Abend kamen einschließlich Aufstockungen 810 Euro zusammen, die der DUG überwiesen wurden und die ihrem angedachten Zweck zugeführt werden. Das Publikum im EBZ war sicher noch mehr zum Spenden motiviert, als Antonyuk die Verbindung zwischen deutschen und ukrainischen Weihnachtsliedern erläuterte und auch in deutscher Sprache sang.
Das Konzert war ein Versuch, vor dem düsteren Hintergrund das Licht des Weihnachtsfestes dennoch stärker leuchten zu lassen. Wer nicht beim Konzert dabei war oder den ukrainischen Klang nochmal erleben möchte, wird auf Youtube in verschiedenen Varianten (siehe unten) fündig. Die Europa-Union im Kreis Rendsburg-Eckernförde wünscht eine fröhliche Weihnachtszeit, einen guten Rutsch und viel Freude mit der Musik!
Добрий вечір тобі, пане господарю (ukrainian carol)
Dobry Vechir Tobi
Dobryj Vechir Tobi [Ukrainian Carol] || Добрий Вечір Тобі